Forschungsgruppe Innovative Produkte & Systeme (FIPS)

Innerhalb der GFTN leitet Prof. Tom Philipps die Forschungsgruppe für Innovative Produkte & Systeme (FIPS). Diese führt kooperative, interdisziplinäre und wissenschaftliche Forschungs- und Entwicklungsvorhaben durch, die im Zusammenhang mit den zentralen Zukunftsthemen Gesundheit, Mobilität, Logistik und Nachhaltigkeit stehen.

Als erprobte Arbeitsgrundlage dient in diesem Zusammenhang die entwickelte cesar®-Methodik, mit der strukturierte Innovations- und Designprozesse zielführend bearbeitet und abgebildet werden können.

Grundsätzlich erfolgt die Bearbeitung von FuE-Projekten innerhalb der Forschungsgruppe stets unter Einbindung von ingenieur- und gesellschaftswissenschaftlichen Kompetenzen und mit besonderer Berücksichtigung von designtheoretischen und designpraktischen Aspekten. Assoziierte Partner erweitern das Portfolio mit ausgewiesener Material-, Innovations- und Gesundheitsexpertise.

Aktuelle FIPS Projekte

Coherent Adaptive Spine Analysis (CASA)

Das Ziel des Projekts CASA ist die Entwicklung einer rein pneumatischen Stützeinlage für die Magnetresonanztomographie (MRT). Über die Ansteuerung und Druckregelung einzelner Luftkammern, sollen Patienten exakt positioniert und über die komplette Untersuchungsdauer konstant fixiert werden. Hierfür sollen auf Basis von pneumatischen Textilien bzw. Folien Luftkammeranordnungen erarbeitet und daraus die Pneumatikstrukturen für das Kopfmodul und die Funktionsmatte entwickelt werden. Für die Ausrichtung und Regelung der Stützeinlage soll eine Versorgungsinfrastruktur (Zu- und Ableitungen, Sensorik, Ventile etc.), unter Berücksichtigung der Anwendungsumgebung (starke Magnetfelder), für die einzelnen Kammern konzipiert und entwickelt werden.

Anhand von bekannten Untersuchungsabläufen sollen Positionierungsroutinen (statisch und quasidynamisch) erstellt werden, welche mittels der Zu- und Abfuhr von Luft in den jeweiligen Luftkammern erreicht werden können. Für die exakte, reproduzierbare und konstante Positionierung bzw. Fixierung sollen Regelkreise entwickelt werden, die ein Stillhalten der Patienten gewährleisten sowie unerwünschte Bewegungen schnell und sicher ausgleichen können. Um hochauflösende MRT-Aufnahmen zu erhalten, soll zudem eine weiche und flexible Spulenmatte entwickelt werden, die zwischen dem Patienten und der Stützeinlage platziert werden kann und damit ein konstant starkes Magnetfeld positionsunabhängig gewährleistet.

Campus-Praxis des MVZ der Uniklinik RWTH Aachen

Das Universitätsklinikum der RWTH Aachen plant eine Campus-Praxis des MVZ der Uniklinik RWTH Aachen, welche die allgemeinmedizinische Versorgung der Studierenden, der Mitarbeiter und der Anwohner auf einem hohen Niveau sicherstellen soll. In der medizinischen Versorgungslandschaft Deutschlands stellt dieses Vorhaben ein absolutes Novum dar, da die Campus-Praxis mit medizinischem Fachpersonal besetzt sein wird und zugleich über innovative telemedizinische Ansätze den ambulanten ländlichen Bereich umfassend berücksichtigt.

Die Forschungsgruppe Innovative Produkte & Systeme (FIPS) in Kooperation mit dem Designinstitut für Gesunde Gestaltung unterstützt dieses medizinisch anspruchsvolle sowie architektonisch und logistisch hochkomplexe Vorhaben mit zielführenden Inhalten zur Entwicklung einer effizienten und zuverlässigen Ablauforganisation des späteren Praxisbetriebes. Des Weiteren gibt FIPS entscheidende Impulse zur Raumgestaltung, zur Materialauswahl und zum finalen Interior Design, insbesondere im Zusammenhang mit den relevanten Themen Farbe, Licht und Akustik. In diesem Kontext finden die Methoden des Patient Experience Design besondere Berücksichtigung, da dieses evidenzbasierte, forschungsgetriebene und gesundheitsfördernde Gestaltungskonzept dabei hilft, zukünftige Praxisszenarien bereits in der Planungsphase vielschichtig zu beleuchten. Ausgehend von diesem Ansatz kann somit bereits frühzeitig ein für die Patienten und das Personal optimales und gleichzeitig hochfunktionales Ambiente geschaffen werden.

cesar-Methodik: Multilevel Analyse zur Durchführung von strukturierten Innovations- und Designprozessen

cesar* ist eine wissens- und erkenntnisgetriebene Methodik zur Durchführung strukturierter Innovations- und Designprozesse. cesar generiert impulsgebende und ziel-führende Anwendungspotentiale im Kontext aller ökonomisch relevanten Kernthemen, die im Zusammenhang mit Produkten, Systemen, Services und Projekten stehen.

Der Impuls zur Entwicklung der cesar-Methodik erfolgte bereits im Jahr 2005, während eines international besetzten Symposiums in Fukuoka, Japan. Im Rahmen der Veranstaltung wurden zahlreiche Aspekte und Treiber des internationalen Produktdesigns intensiv diskutiert und beleuchtet. Aufbauend auf den gewonnenen Erkenntnissen konnte im Anschluss an der Hochschule Darmstadt (h_da) ein erstes Modell entwickelt werden, das aufzeigt, wie systemische Designprozesse und ihre inhaltlichen Dimensionen im Kontext aller wirtschaftlich relevanten Themen gestaltet und moderiert werden können. Die konsequente wissenschaftliche Auswertung von anschließend unter designtheoretischen und -praktischen Gesichtspunkten durchgeführten Hochschul- und Forschungsprojekten führte ab dem Jahre 2018 zur konkreten Formulierung und ab 2019 zu mehreren Publikationen der cesar-Methodik. [1,2,3] Die Grundlage der überzeugenden Wirktiefe und enormen Reichweite von cesar basiert dabei auf einem holistischen Methodenset (cesar steht als Akronym für: c = corporate, e = experience, s = system, a = action und r = realisation) und reicht damit deutlich weiter als konventionelle Ansätze zur Durchführung von Innovations- und Designprozessen. So berücksichtigt cesar beispielsweise von Beginn an die Bedeutung von koordinierten Perzeptions-, Wertigkeits-, Nachhaltigkeits- und Materialaspekten, die den Fokus des jeweiligen Vorhabens gezielt adressieren.

Zwischenzeitlich liegen zahlreiche Best-Practice-Beispiele und Referenzen aus der freien Wirtschaft vor, welche die Funktion der Methodik bis hinein in die Bereiche der Strategie- und Zukunftsplanung belegen.

cesar® ist eine eingetragene Wortmarke, Registernummer 302023102653

Publikationen:

[1] Philipps, Tom; Novotny, Teresa L.; Wiese, Sabeth; Kiefer, Helena (2022): cesar Manual. Methodik für strukturierte Innovations- und Designprozesse, Theorie, Frage und Methoden, ISBN 978-3-946069-06-5

[2] Philipps, Tom; Novotny, Teresa L.; Kiefer, Helena; Wiese, Sabeth (2022): cesar case study. Praktische Anwendung der cesar Methodik im Szenario Lehre, ISBN 978-3-946069-09-6

[3] Philipps, Tom; Garcia Garcia, A. M.; Hoffmann, B.; Novotny, T.; Rehn, J.; Cesar Whitepaper. Hybridmodell für strukturierte Innovations- und Designprozesse. Darmstadt: Hochschule Darmstadt 2019.

Kontakt

Prof. Tom Philipps

Olbrichweg 10
64287 Darmstadt
Büro: E31, N0.22

+49.6151.533-68362
tom.philipps@h-da.de

 

Dipl.-Des. Felix Pany
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
felix.pany@gftn.de

 

Dr.-Ing. Christoph Konetschny
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
christoph.konetschny@gftn.de

 

Dr.-Ing. Stefan Gloger
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
stefan.gloger@gftn.de